Warmwasser – lieber kalt geduscht oder effizient gespart

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Warmwasser – lieber kalt geduscht oder effizient gespart?

Warmwasserverbrauch
Warmwasser ©Yevgen Kotyukh, fotolia.com

Die Heizungen sind zum größten Teil in den Sommerschlaf gegangen, aber für eines werden sie oft immer noch benötigt – für die Herstellung von Warmwasser. Dieses wird auch im Sommer benötigt, zum Abspülen, Duschen, Baden …

Warmwasser sparen lohnt sich

Welchen Anteil Warmwasser am Gesamtenergieverbrauch hat, wird aus der Grafik unten ersichtlich. Dennoch wird das Energiesparpotenzial des Wassersparens, ohne gleich das Warmwassersystem austauschen zu müssen, oft kaum beachtet. Dabei wendet ein durchschnittlicher Haushalt zwölfmal mehr Energie für die Warmwasserbereitung auf als für die Beleuchtung. Von elektrischen Boilern zur Warmwasserbereitung ganz zu schweigen. Damit gehen zwölf Prozent des Energieverbrauchs auf das Warmwasserkonto.

Wassersparen hat dadurch ein doppeltes Sparpotenzial, es spart nämlich Wasser und Energie ein. Jeder vierte im Haushalt verbrauchte Liter ist im Durchschnitt Warmwasser. Im Gegensatz zur Energie, die für die Heizung eingesetzt wird, steigt der Energiebedarf für die Warmwasserbereitung seit Jahren an, hauptsächlich aufgrund veränderter Gewohnheiten wie tägliches Duschen.

Wasserverbrauch Deutschland Entwicklung
Anteil der Warmwasserbereitung am Energieverbrauch, Bildquelle: energiesparclub.de

Einfache Maßnahmen, wie nicht so heiß und nicht so lang duschen, Durchlaufreduzierer einbauen und in neue sparsame Duschköpfe investieren, kann jeder durchführen. Auch beim Einkauf neuer Geräte wie Geschirrspülmaschine und Waschmaschine kann jeder auf den Verbrauch achten. Schwieriger wird es bei der Methode der Warmwassererzeugung, da diese nicht so leicht zu beeinflussen ist.

Zentrale Warmwasserbereitung günstiger als dezentrale

Der Vorteil von dezentralen Anlagen zur Warmwassererzeugung ist, dass nur so viel Wasser erwärmt wird, wie auch verbraucht wird und zudem keine Speicherverluste auftreten. Da Durchlauferhitzer aber mit Strom betrieben werden, und dieser Strom in der Regel aus dem Kraftwerk kommt, ist diese Lösung üblicherweise nicht die nachhaltigste.

Sollte der Strom zukünftig nur aus regenerativen Energiequellen kommen oder selbst produziert (und gespeichert) werden, sieht diese Rechnung wieder anders aus. Solange ist aber die zentrale Warmwasserbereitung nicht nur ökologischer, hinsichtlich der C02-Bilanz, sondern auch billiger. Weil die Kilowattstunde Strom im Vergleich zu anderen Energieträgern teurer ist, haben strombetriebene, dezentrale Geräte deutlich höhere Betriebskosten pro Liter Warmwasser. Bei einer Beispielrechnung ergeben sich bei einem Strompreis von 26 Cent pro Kilowattstunde für ein 50-l-Duschbad Kosten von durchschnittlich 58 Cent mit einem dezentralen elektrischen Durchlauferhitzer und 45 Cent mit einer zentralen Gasheizung.

Die ökologische Bilanz lässt sich durch die Kombination von dezentralen Warmwasserbereitungsanlagen mit regenerativen Energien allerdings verbessern, zum Beispiel mit Wärmepumpen oder Solaranlagen. Das Wasser wird dadurch im Solarspeicher vorgewärmt und vom Durchlauferhitzer auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt.

Solarthermie zur Warmwasserbereitung: nicht so weitverbreitet, wie sie sein könnte

Die viel versprechendste Methode der Warmwassererzeugung ist im Prinzip ohnehin die Solarthermie, allerdings ist diese im Vergleich zur Photovoltaik zur Stromerzeugung nicht so weit verbreitet. Nach Meinung von Dr. Reinhard Loch von der Verbraucherzentrale NRW liegt das an der Förderung bzw. an der Nicht-Förderung der Solarthermie zur Warmwasserbereitung. Zudem muss die erzeugte Wärme beim Verbraucher selbst erzeugt werden, im Gegensatz zum erzeugten Strom, der ins Netz eingespeist wird. Auch Speicher fehl(t)en, um die überschüssig erzeugte Wärme bzw. Energie später nutzen zu können.

Solarthermie-Funktionsweise-Technik
Technik und Funktionsweise einer Solarthermieanlage, Bild: Agentur für erneuerbare Energien

Reinhard Loch schlägt daher vor, dass eine Förderung der Investitionskosten erfolgen sollte und der Einsatz von Solarthermieanlagen bei Heizungssanierung verpflichtend werden sollte. Auch moniert er, dass Qualitätsüberprüfungen fehlen, sodass viele Anlagen nicht richtig eingestellt sind und daher nicht wirtschaftlich arbeiten – trotz ausreichender Sonneneinstrahlung.

Links:

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