Umfrage: Eigentümer schätzen die Ergebnisse der energetischen Modernisierung

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Behaglich wohnen und Energie sparen – Wunschtraum oder Realität?

Niederigenergiehaus
Niederigenergiehaus © dena

Energetische Modernisierungen sind für viele Hausbesitzer zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Der Wunsch, Energie zu sparen, und somit etwas Gutes für die Umwelt und für das eigene Portemonnaie zu tun, ist nachvollziehbar.

Doch wie steht es um die Zufriedenheit der Hausbesitzer, wenn die guten Vorsätze in die Tat umgesetzt und die energetischen Modernisierungen durchgeführt wurden? Ist dann immer noch die Überzeugung, das Richtige getan zu haben, und schlussendlich auch ein erhöhter Wohnkomfort spürbar? Und sind der Wunsch nach mehr Umweltschutz und nach einer Kostenersparnis tatsächlich die einzigen Aspekte, die Hauseigentümer zu energetischen Modernisierungen veranlassen?

Den Antworten auf diese Fragen lässt sich näherkommen, wirft man einen Blick in eine aktuelle Umfrage der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) und des ifeu-Institutes für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. Befragt wurden hier Eigentümer von Effizienzhäusern mit einem Effizienzhaus-Standard 100 oder besser, die ihre derart gerüstete Immobilie selbst nutzen.

Was ist die treibende Kraft?

Beginnen wir mit der Frage, welcher der beiden oben schon angedeuteten Aspekte – Umweltschutz und Kostenersparnis – für die Durchführung von energieeffizienten Sanierungen am deutlichsten ausschlaggebend ist. Laut einer Pressemitteilung der dena vom 04.05.2014, welche die wesentlichsten Ergebnisse der Studie erläutert, ist für die Befragten der hauptsächliche Beweggrund der Klima- und Umweltschutz. 86 Prozent der Befragten haben diesem Aspekt bei ihrer Entscheidung Bedeutung beigemessen. Zu berücksichtigen ist, dass die Befragten mehrere Antworten geben konnten. Dies erklärt auch, warum sage und schreibe auch 75 Prozent auf den Beweggrund Kostenersparnis entfielen. Umweltschutz und Kostenersparnis sind somit laut der Studie tatsächlich die stärksten Motivatoren.

Wirft man einen Blick auf die Hintergrundinformationen zur besagten Studie, die sich auf den Internetseiten der dena herunterladen lassen, wird allerdings deutlich, dass es auch abseits der auf der Hand liegenden Aspekte Umweltschutz und Kostenersparnis weitere Motivationsquellen für energetische Modernisierungen geben kann. So gaben zum Beispiel 54 Prozent der Befragten an, sich für eine energieeffiziente Sanierung entschieden zu haben, um Technologievorreiter zu sein. 49 Prozent sahen einen Grund in der angebotenen Förderung und 27 Prozent darin, dass ihre Immobilie derart gerüstet mehr Attraktivität am Markt gewinnt. Auch sonstige Gründe sowie der Grund, eine Immobilie besser vermieten zu können, erfuhren Zustimmung, nehmen aber nur einen geringeren Stellenwert ein als alle anderen benannten Gründe.

Geht es um die Frage, warum energetische Modernisierungen durchgeführt werden, lässt sich auf Basis der dena-Studie zu folgendem Schluss kommen: Es gibt weit mehr Gründe, Energie zu sparen, als die üblichen Verdächtigen. Interessant ist dabei vor allem, dass der Status bzw. die Selbstzuschreibung „Technologievorreiter“ derart präsent ist. Mutmaßen lässt sich an dieser Stelle, dass manch einer das Thema vielleicht nicht nur als relevant, sondern seine Auseinandersetzung mit diesem Thema auch als Ausdruck seiner Modernität und Aufgeschlossenheit betrachtet oder es speziell darauf absieht, innovative Technologien persönlich zu fördern. Dies ist allerdings nur eine Vermutung und nicht im engeren Sinne Ergebnis der Studie.

Heizkosten saniert unsaniert
Vergleich der Heizkoszen bei sanierten und unsanierten Einfamilienhäusern © Bild dena

Das Ganze noch einmal?

Für Personen, die gerade erst mit den Gedanken spielen, ihr Haus energetisch auf den neusten Stand zu bringen, ist eine andere Frage noch interessanter: Würden die Hausbesitzer, die den Aufwand energetischer Modernisierungen bereits auf sich genommen haben, in Bezug auf den realisierten energetischen Standard heute noch dieselbe Entscheidung treffen? Diese Frage findet sich auch in der dena-Studie wieder. Die gute Nachricht, von der für bisher Unentschlossene ein weiterer zusätzlicher Antrieb ausgehen sollte, lautet: 72 Prozent der Befragten würden sich wieder für den Standard entscheiden, den sie zuvor gewählt haben.

Dass aber immerhin noch insgesamt 28 Prozent anderer Meinung sind, mag zunächst verunsichern. Hier hilft nur ein genauerer Blick auf die weiteren Antworten weiter. Die dena-Studie kommt nämlich zu dem Ergebnis, dass 14 Prozent der Befragten zwar den gleichen Standard, aber eine andere Ausführung/Realisierung wählen würden. Dies belegt also keine Unzufriedenheit mit dem Standard an sich. Etwas anders steht es mit weiteren 12 Prozent der Befragten, welche die Aussage, dass sie alles wie zuvor machen würden, nicht unterschrieben, allerdings angaben, einen höheren Standard realisieren zu wollen. Auch hier scheint frei interpretiert keine grundlegende Unzufriedenheit mit energetischen Modernisierungen vorzuliegen, sondern eher das Bedauern, nicht noch mehr getan zu haben.

Nur 2 Prozent der Befragten würden sich hingegen auf Basis ihrer heutigen Erfahrungen für einen niedrigeren Standard entscheiden. Die Ergebnisse der dena-Studie in dem besagten Bereich machen frei interpretiert auch deutlich, dass energetische Modernisierungen vor allem eines sein müssen: gut geplant!

Wie steht´s um die Gemütlichkeit?

Die hohe Zustimmung in Hinblick auf die Frage, ob die Hausbesitzer in Bezug auf den realisierten energetischen Standard alles noch einmal so machen würden, wie sie es getan haben, verdeutlicht bereits eine recht hohe Zufriedenheit. Doch wie steht es um das, was am Ende des Tages wirklich zählt – nämlich um die Gemütlichkeit im Effizienzhaus? Auch auf diese Frage hat die dena-Studie eine Antwort gefunden.

Den allgemeinen Wohnkomfort empfinden sage und schreibe 100 Prozent der Befragten nach der energetischen Sanierung als angenehmer: ein wahrlich beeindruckendes Ergebnis. Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn lediglich die Luftqualität und die Raumtemperatur jeweils einzeln betrachtet werden. So empfinden laut der dena-Studie 62 Prozent der Befragten die Luftqualität als angenehmer, 34 Prozent empfinden sie als gleichwertig zur vorherigen Situation und 4 Prozent bewerten sie als unangenehmer.

In Sachen Raumtemperatur kommt die Studie zu einem leicht anderen Ergebnis: Hier ist der Anteil derjenigen, die eine angenehmere Situation nach der Modernisierung empfinden, mit 65 Prozent leicht höher. Höher fällt allerdings mit 9 Prozent auch der Anteil der Befragten aus, welche die Raumtemperatur als unangenehmer betrachten. Für 26 Prozent hat sich hingegen nichts geändert.

In der besagten dena-Studie lassen sich weitere interessante Fragen und Antworten finden, die Aufschluss über die Zufriedenheit von Eigentümern von Effizienzhäusern liefern. Ein weiterer Blick in die Studie lohnt sich also und ist insbesondere allen Personen wärmstens empfohlen, die selbst mit dem Gedanken spielen, ihr Haus zu modernisieren.

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