Studie: Abwrackprämie für Altheizungen teurer als Ökoumlage

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Alte Heizungsanlage © Tinafortunata, stock.adobe.com
Alte Heizungsanlage © Tinafortunata, stock.adobe.com

Die Abwrackprämie gibt es längst nicht nur für Autos, auch im Bereich der Heiztechnik soll sie endlich dafür sorgen, dass Schwung in die Klimaziele der Regierung kommt. Bislang wurde lediglich ein Prozent aller Heizungen erneuert und klimafreundlich gemacht.

Dies ist natürlich viel zu wenig und liegt weit hinter den Erwartungen der Bundesregierung zurück. Die hat einen straffen Zeitplan, soll doch bis zum Jahr 2050 der deutsche Häuserbestand soweit umgerüstet haben, dass ein klimaneutraler Stand erreicht ist. Doch die Hausbesitzer tragen diesen Wunschgedanken noch längst nicht bis zum Ende, vor allem wohl deshalb nicht, weil die Sanierung einer Heizung mit entsprechenden Kosten verbunden ist. Zwar sollen sich die Kosten spätestens in den ersten 10-15 Jahren nach Inbetriebnahme neutralisieren, doch trotzdem reichen oft Ersparnisse zu Beginn bei vielen schlicht nicht für die Umrüstung aus. Genau hier kommt die Abwrackprämie ins Spiel und die sorgt für ordentlich Zündstoff.

Studie: Einführung einer verbrauchsabhängigen Umlage auf Erdgas und Heizöl ist nicht empfehlenswert

Laut einer Studie, durchgeführt vom Institut der deutschen Wirtschaft (kurz IW), belastet diese Prämie das private Haushaltsbudget nämlich stärker, als dies die EEG-Umlage derzeit tut. In Auftrag gegeben hat die Studie ausgerechnet die Mineralölwirtschaft. Doch wie kann es sein, dass dieses Prämienmodell eine durchschnittliche Familie mit bis zu 24 Euro pro Monat belastet?

Gemäß neuem Abwrackkonzept ist im Gespräch Händler für Gas und Heizöl künftig dazu verpflichtet, für jede Verbrauchseinheit eine Prämienzahlung zu leisten. Diese wiederum soll dazu verwendet werden, ein Förderprogramm zur Sanierung von Heizungen und Gebäuden zu finanzieren. Die Kosten dafür sollen sich, laut Informationen der Welt, auf rund sechs Milliarden Euro belaufen. Keine Frage also, dass die Energielieferanten die Mehrkosten wieder auf den Verbraucher umlegen.

Teurer als die Ökoumlage

Schon in den letzten Jahren sind die Ausgaben für die Nebenkosten im Bereich Strom und Gas immer weiter angestiegen und belasten die privaten Verbraucher. Aktuell gehen Schätzungen davon aus, dass für die EEG-Umlage schon jetzt allein 15 Euro pro Monat mehr aufgebracht werden müssen. Das ist aber immer noch wesentlich weniger, als das was dann für die Heizenergie zusätzlich fällig wäre. Klima- und Umweltpolitisch wäre eine Abwrackprämie für Heizungen wünschenswert. Sozialpolitisch bringt zumindest die Finanzierung des vorgestellten Konzept aber einigen Kontroversen mit sich. Wir sind gespannt wie sich die neue Regierung zum Thema Abwrackprämie für Altheizungen positionieren wird.

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