Steigende Heizkosten trotz des milden Winters

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Heizkosten, © Wolfgang S, stock.adobe.com
Heizkosten © Wolfgang S, stock.adobe.com

Moderate Außentemperaturen während der kalten Jahreszeit und die eigene Sparsamkeit wirken sich offenbar nicht auf die Heizkosten aus. Anders ist es kaum zu erklären, dass Verbraucher trotz des milden Winters 2011/2012 mehr an Heizkosten bezahlen müssen.

Die Preise sind nämlich dennoch gestiegen. Zwar verbrauchten viele Privatkunden weniger Heizöl, eben weil sie ihre Wohnhäuser nicht so stark heizen mussten. Der Sparerfolg wurde aber gleich wieder zunichte gemacht durch die steigenden Öl-, Gas- und Fernwärmepreise.

Preis für Heizöl steigt um 24,5 Prozent an

Der Preis von Heizöl stieg 2011 im Vergleich zum Vorjahr nämlich um 24,5 Prozent, wie die AFP unter Berufung auf den Heizspiegel 2012 schreibt. Die Zahlen des Heizspiegels werden von der gemeinnützigen Co2online GmbH und des Deutschen Mieterbundes ermittelt. Sie hatten hierfür die Daten aus 70.000 Gebäuden bundesweit zusammengetragen.

Demnach verbrauchten Heizkunden 2011 im Vergleich zu 2010 18 Prozent weniger. Doch bei dem Ölpreisanstieg wurde die Ersparnis quasi wieder aufgefressen. Verbraucher mit Ölheizung hatten also nichts von ihrer Sparsamkeit.

Mit Öl heizen wird immer mehr zum Luxus

Generell scheint mit Öl zu heizen immer mehr ein Luxus zu sein. Für das Beheizen einer Wohnung mit einer Größe von 70 Quadratmetern mussten Verbraucher laut Heizspiegel rund 890 Euro hinblättern. Im Vergleich zu 2010 sind das 40 Euro mehr oder in Prozentzahlen: 4,7 Prozent.

Auch im Bereich Erdgas und Fernwärme stiegen die Preise, jedoch nicht ganz so dramatisch wie beim Heizöl: Beim Erdgas stiegen die Preise um 4,5 Prozent, bei Fernwärme um sieben Prozent. Wer mit Erdgas heizt, konnte sich sogar über eine Ersparnis freuen. Er zahlte 715 Euro. Das waren im Schnitt 90 Euro bzw. elf Prozent weniger als 2010.

Bei der Fernwärme sanken die Heizkosten ebenso: Verbraucher mussten für eine warme Wohnung 95 Euro oder knapp elf Prozent weniger berappen als im Jahr zuvor. Sie zahlten durchschnittlich 785 Euro.

Kostenspirale dreht sich weiter

Auch in Zukunft werden die sich ständig erhöhenden Energiepreise den Verbrauchern steigende Heizkosten bescheren. So hoben die Heizölpreise bereits im ersten Quartal 2012 im Vergleich zum ersten Quartal 2011 um knapp 15 Prozent an. Das sagte der Direktor des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten.

Im Bereich der Fernwärme ist ebenfalls mit einem Preisanstieg zu rechnen. Im ersten Quartal 2012 stieg der Preis im Vergleich zu 2010 um elf Prozent.

Anbieter wechseln noch vor dem Winter

Empfehlenswert ist oftmals ein Anbieterwechsel. Gerade im Bereich „Erdgas“ sind bei genauen Vergleich gute Einsparmöglichkeiten gegeben, vor allem, wenn man Tarife mit langer Preisgarantie wählt. Ein Anbietervergleich ist über den Gastarifrechner einfach möglich.

Um die eigene Energiebilanz zu verbessern, können außerdem Modernisierungsmaßnahmen helfen. Gerade wegen der steigenden Kosten sei es notwendig, sein Haus im Hinblick auf Energieverbrauch auf den neuesten Stand zu bringen, empfiehlt Johannes Hengstenberg von Co2online.

Ob diese Investition den Verbrauchern letztlich viel nützt, lässt sich allerdings nicht wirklich ermessen. Denn gerade der Vergleich zwischen 2010 und 2011 hat ja gezeigt: Private Maßnahmen und persönliche Sparsamkeit reichen oft nicht aus, wenn man letztlich der Entwicklung der Energiepreise ausgeliefert ist.

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