Heizkessel modernisieren

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Sanierung des Heizkessels bzw. Wärmeerzeugers

Das Herzstück einer Heizungsanlage ist der Heizkessel. Aus verschiedenen Gründen kann die Modernisierung oder der Austausch des Heizkessels notwendig werden. Sei es, weil die Heizung nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entspricht oder weil nach einer umweltfreundlicheren und preiswerteren Heizmöglichkeit gesucht wird. So oder so ist die richtige Planung immer entscheidend. Aus naheliegenden Gründen ist ein Kesseltausch im Sommer am sinnvollsten.

Gas Brennwert Wandheizkessel © Buderus
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Der Wärmeerzeuger: Herzstück einer Heizungsanlage

In Deutschland sind rund 75 % der Heizungen Gas- und Ölheizungen. Der Trend dreht sich jedoch: Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie wurden allein in Deutschland 2022 fast eine Million neuer Wärmeerzeuger installiert. Davon waren gut 60 Prozent Gas-Kessel und nur noch gut 5 Prozent Öl-Kessel. 24,1 Prozent entfielen auf Wärmepumpen, 9,1 Prozent auf Biomassekessel.

Gesamtbestand zentraler Wärmeerzeuger 2021 © BDH
Gesamtbestand zentraler Wärmeerzeuger 2021 © BDH
Der schematische Aufbau von Heizkesseln
Der schematische Aufbau von Heizkesseln

Auf die richtige Größe kommt es an

Alte Heizkessel verbrauchen sehr viel mehr Energie als neue Kessel. Das liegt nicht nur an der technischen Weiterentwicklung und der sehr sparsamen Brennwerttechnik von Heizkesseln. Es ist auch darauf zurückzuführen, dass alte Heizkessel oft überdimensioniert waren.

Die optimale Größe des Heizkessels ist wichtig, aber für den Laien schwer zu ermitteln
Die optimale Größe des Heizkessels ist wichtig, aber für den Laien schwer zu ermitteln

Wie groß und leistungsfähig der Wärmeerzeuger idealerweise sein sollte, kann beispielsweise nach EN 12831 (Raumheizlast) ermittelt werden. Dabei werden individuelle, aber entscheidende Faktoren wie eine Wärmedämmung oder die im Durchschnitt im Haushalt benötigte Wärme berücksichtigt werden. Grundsätzlich sollte die sehr wichtige Wärmebedarfsberechnung einem Fachmann überlassen werden.

Mit der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen (EnSimiMav) muss seit dem 01. Oktober 2022 verpflichtend für alle Gaszentralheizungen ein sogenannter Heizungs-Check durchgeführt werden. Sollten dabei Optimierungsmaßnahmen festgestellt werden, müssen sie verpflichtend umgesetzt werden. Ausnahmen gelten für alle Gasheizungen, bei denen schon ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wurde oder bei denen schon in den letzten beiden Jahren ein ähnlicher Check stattgefunden hat. Ein Heizungs-Check nach DIN 15378 wird beispielsweise von Heizungs- und Sanitärfachbetrieben angeboten und kostet zwischen 100 und 200 Euro.

Das Geld ist gut investiert, zumal ein qualifizierter Betrieb viel Erfahrung beim Austausch von Heizungsanlagen hat und daher auch Tipps zur weiteren Optimierung oder bezüglich zu empfehlender Marken geben kann.

Der Heizkessel sollte zur persönlichen Situation passen
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Wann lohnt sich ein Austausch des Heizkessels

Durch die steigenden Energiepreise ist ein Austausch alter Heizkessel in vielen Fällen lohnender denn je. Nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen ohnehin alte Gas- und Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden, wenn es sich um Standard- oder Konstanttemperaturkessel handelt. Gleichzeitig dürfen Öl- und Kohleheizungen ab dem 01.01.2026 nur noch in Ausnahmefällen eingebaut werden.

Abgesehen davon rechnet sich ein Austausch sehr alter Heizkessel wegen der enormen Einsparmöglichkeiten neuerer Kessel fast immer.

Von der Austauschpflicht ausgenommen sind unter anderem Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern, die vor dem 1. Februar 2002 erworben wurden und in denen sie selbst wohnen. Aber auch sie sollten über die Modernisierung des Wärmeerzeugers nachdenken. Denn gegenüber einem Konstant-Gaskessel lassen sich mit einem Brennstoffkessel mit Solarthermie rund 45 % Energie einsparen. Bei einem geschätzten Verbrauch von 30.000 kWh Gas zum Preis von 12 Cent/kWh (Kosten 3.600 Euro/Jahr) wäre das ein Einsparpotenzial von 1.440 Euro pro Jahr.

Ein Austausch des Gasheizkessel amortisiert sich bei Kosten von rund 18.000 Euro folglich nach circa 13 Jahren. Bei weiter steigenden Energiepreisen geht es noch schneller.

Ein Heizkessel ohne Brennwerttechnik ist antiquiert
Ein Heizkessel ohne Brennwerttechnik ist antiquiert

Das Maß der Dinge: Die Brennwert-Technik

Bei Gasheizungen ist die Brennwert-Technik momentan das Mittel der Wahl. Mit ihr können Nutzungsgrade von 96 bis 98 Prozent erzielt werden. Zum Vergleich: Alte Öl- oder Gas-Heizkessel kommen oftmals auf einen Nutzungsgrad von lediglich 60 bis 70 Prozent. Das liegt unter anderem daran, dass die Abgase ungenutzt abgeleitet werden. Bei Brennwert-Kesseln dagegen wird auch die Wärme des bei der Kondensation entstehenden Wasserdampfes genutzt.

Brennwerttechnik Technik im Vergleich
Brennwerttechnik Technik im Vergleich

Die Brennwert-Technik hat sich aufgrund ihrer Effizienz bereits in den 1990er-Jahren als Standard durchgesetzt. Da der Wärmeerzeuger oder komplette Heizungsanlagen jedoch in der Regel selten und wenn, dann nur nach sehr langer Nutzungsdauer ausgetauscht werden, ist sie immer noch nicht flächendeckend im Einsatz. Obwohl mittlerweile zwei Drittel der in Deutschland verkauften Wärmeerzeuger Gas-Brennwertgeräte sind, liegt ihr Anteil im Bestand derzeit nur bei rund 30 Prozent. Das entspricht etwa 7 Millionen Gas-Brennwertkesseln.

Hinzu kommt, dass nicht alle Brennwertkessel in Deutschland optimal arbeiten. Bei einer optimierten Einstellung können schon gegenüber einem 15 bis 20 Jahre alten Standardkessel mehr als zehn Prozent Energie pro Jahr, bei älteren Geräten noch mehr eingespart werden.

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Doppelt wärmt besser: Hybrid-Heizungen

Um noch mehr Energie einzusparen, bieten sich Hybrid-Heizungen an. Sie verknüpfen die moderne und hocheffiziente Brennwert-Technik mit der Nutzung regenerativer Energiequellen, beispielsweise einer Solarthermieanlage. Scheint die Sonne, wird die kostenlose Wärme genutzt. Ist der Wärmebedarf höher, beispielsweise im Winter, wird auf den effizienten Brennwert-Kessel zurückgegriffen. Hybridheizungen werden auch als Heizungen mit mehrfachen Wärmeerzeugern angeboten, also zum Beispiel zusätzlich mit Biomasseheizungen (zum Beispiel Kamin mit Wassertasche oder Pelletofen) und zusätzlicher Wärmepumpe.

Etwas Vorsicht ist hier jedoch geboten: Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG, kurz: Heizungsgesetz) dürfen seit 2024 nur noch Heizungen eingebaut werden, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Mit Hybridheizungen ist dieser Wert nur schwer zu erreichen. Bereits bestehende Heizungsanlagen haben aber Bestandsschutz erhalten. Mehr zur Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energiequellen lesen Sie im Kapitel Regenerativ Heizen.

Die Hybridfähige Regelung kombiniert die gewünschten Heizsysteme
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Bei vorausschauender Planung: Die Hybridheizung kann schrittweise erweitert werden
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Welche Heiztechnik soll es sein? © hkama, stock.adobe.com
Hybridheizungen

Ideal (nicht nur) für Altbauten: Hybridheizungen Eine Hybridheizung ist eigentlich nichts Neues. Sie kombiniert zwei oder mehre Heizsysteme miteinander. In… weiterlesen

Modernisierung des Wärmeerzeugers: nachhaltige Lösungen

In Häusern mit Gas- oder Ölheizung, in denen der Heizkessel getauscht werden soll, sollten sich Eigentümer auch mit der Frage beschäftigen, ob nicht eine Heizung mit regenerativer Energiequelle wie eine Pellet- oder Scheitholzheizung oder eine Wärmepumpe möglich sind. Das hängt von vielfältigen Faktoren ab – etwa dem Platzbedarf für die Pelletlagerung oder der Eignung der Heizkörper für niedrige Vorlauftemperaturen, die Voraussetzung für eine Wärmepumpe sind.

Vorfahrt für erneuerbare Heiz-Energien
Vorfahrt für erneuerbare Heiz-Energien

Checkliste für den Heizkessel-Tausch

Diese Punkte sollte man beachten, wenn eine Modernisierung des Heizkessels geplant ist:

  • Heizkessel-Tausch vorab gut planen
    Eine sorgfältige Planung ist wichtig. Vorab sollte man sich informieren, welche Möglichkeiten es für einen Heizkesseltausch gibt, welche Erfahrungen Freunde oder Nachbarn gemacht haben, wieviel die gewünschte Heizungsanlage ungefähr kosten wird und welche Fachbetriebe in der Nähe verfügbar sind.
  • Energieberater kontaktieren
    Ein Energieberater kann Möglichkeiten aufzeigen, wie besonders effizient geheizt werden kann. Eine Energieberatung ist zwingend, wenn geplant ist, Fördermittel zu beantragen.
  • Reihenfolge der Modernisierungen beachten

    Sind noch mehr Modernisierungen oder Sanierungen im Haus geplant, dann ist die Reihenfolge der Maßnahmen wichtig. Wird etwa zuerst die Heizung modernisiert und anschließend das Haus gedämmt, wäre die Heizung überdimensioniert.

  • Verschiedene Alternativen betrachten und durchrechnen

    Es gibt nicht nur eine Lösung. Energieberater und Heizungsfachleute können verschiedene Möglichkeiten präsentieren. Vielleicht ist eine Hybridheizung besser als eine reine Gasheizung, vielleicht eine Solarthermieanlage möglich oder ein zusätzlicher Pelletofen? Unabhängig vom finanziellen Aspekt sollten auch persönliche Vorlieben eine Rolle bei der Entscheidung spielen.

  • Erneuerbare Energien integrieren

    Die konsequente Nutzung erneuerbarer Energien ist aus ökologischen Gründen ratsam und langfristig oft auch ökonomisch eine gute Lösung. Sollen Fördermittel beantragt werden, ist die Nutzung erneuerbarer Energien mittlerweile sogar Pflicht. Die Möglichkeiten zur Nutzung von Biomasseheizungen, Solarthermieanlagen oder Wärmepumpen sind vielfältig.

  • Alle Komponenten der Heizung optimieren

    Es nutzt wenig, lediglich den Heizkessel zu modernisieren. Nur wenn das ganze System optimiert wird, wird das beste Ergebnis erzielt. Daher sollten auch die Heizungspumpe, die Regelung und die Heizkörper sowie die Thermostate unter die Lupe genommen werden.

  • Fördermittel beantragen

    Die Bereitstellung von Fördermitteln unterliegt immer wieder Veränderungen. Um die aktuellen und individuell passenden Programme zu finden, sind Energieberater die richtigen Ansprechpartner.

  • Heizkessel – wenn möglich – im Sommer tauschen
    Es ist sinnvoll, den Heizkessel nicht während der Heizperiode auszutauschen. Ein Wechsel kann, vor allem, wenn auch der Energieträger sich ändert, schnell zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen. In dieser Zeit gibt es weder Heizungswärme noch warmes Wasser.
  • Hydraulischen Abgleich nicht vergessen
    Ein Wechsel des Heizkessels und die Optimierung der gesamten Heizungsanlage mit all ihren Komponenten sorgt nur dann für effiziente Wärme im ganzen Haus, wenn ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wird. Er ist auch notwendig, um Fördermittel zu erhalten, und für bestimmte Heizungssysteme sogar verpflichtend vorgeschrieben.

Fazit

Die Modernisierung des Heizkessels ist in den meisten Fällen sinnvoll. Sie führt zu Energieeinsparungen und der Austausch des Kessels amortisiert sich mittelfristig. Auf der sicheren Seite ist, wer sich von einem Energieberater begleiten lässt und den richtigen Fachbetrieb findet. Diese helfen nicht nur bei der Auswahl der optimalen Heizung, sondern kennen sich auch im Fördermittel-Dschungel aus.

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