Nachhaltigkeitszertifikat für Holz aus Agrarholzflächen wird entwickelt

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Holz Energie
Holz zur Energiegewinnung © andi.es fotolia.com

Der Rohstoff Holz ist aktueller denn je, nicht nur im Hausbau, sondern auch zum Heizen – egal ob als Pellets, Hackschnitzel oder Holzscheite. Und der Anbau von Holz zur Energiegewinnung ist ökologisch sinnvoller als Futterpflanzen wie Mais zur Energiegewinnung einzusetzen. Um aber auch wirklich ökologischen Nutzen aus dem Anbau ziehen zu können, ist die Frage der Nachhaltigkeit, die auch ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammt, sehr wichtig. Bisher gibt es aber nur wenige Kriterien, wie sich nachhaltig angebautes und geschlagenes Holz erkennen lässt. Um diese Lücke zu schließen, entwickeln Agrarholz-Akteure Kriterien, um ein Nachhaltigkeitszertifikat für den Anbau von Hölzern im Kurzumtrieb vergeben zu können. Entwickelt wird das Zertifikat vom Wald-Zentrum an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Finanziell wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, DBU, unterstützt.

Agrarholzflächen – eine Form der konventionellen Landwirtschaft

Um den Bedarf am Rohstoff Holz zur Energiegewinnung decken zu können, werden Pappeln und andere schnell wachsende Baumarten auf Agrarholzflächen angebaut. Solche Flächen sind mit einer konventionellen Landwirtschaft zu vergleichen, nicht mit einer traditionellen Forstwirtschaft. Daher bergen diese hinsichtlich des Anbaus der Holzarten aber dieselben Umweltrisiken, die auch bei der konventionellen Landwirtschaft entstehen. Bei einer schnellen Aufzucht kann es ebenso schnell passieren, dass solche Anlagen auf Kosten der Umwelt gehen, was letztendlich auch die nachhaltige Nutzung dieses Rohstoffs gefährdet. Daher entwickelt das Wald-Zentrum ein Nachhaltigkeitszertifikat, das sich auch an bestehenden ökologischen Standards orientieren soll.

Zertifikat für umweltgerechte, sozial verantwortliche und ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung

Das Zertifikat soll für eine umweltgerechte, sozial verantwortliche und ökonomisch sinnvolle Anlage und Bewirtschaftung stehen, den drei Säulen des Nachhaltigkeitsgedankens. Zu den Anforderungen gehört zum Beispiel das Verbot von mineralischem Dünger, Bewirtschaftungseinheiten müssen eine bestimmte Größe einhalten und ein durchmischter Baumbestand ist erforderlich. Auch die Flächen müssen sorgfältig ausgewählt werden hinsichtlich der Art der Vornutzung, dem Wasserhaushalt (und eventuell ausgewiesenen Schutzgebieten), der Bodeneigenschaften sowie auch des typischen Landschaftsraums und der regionalen Flora und Fauna. Auch Anforderungen der EU-GAP-Reform werden mit eingeplant hinsichtlich des Bereichs der Direktzahlungen für Ökologisierungsmaßnahmen in der Landwirtschaft.

Ökonomischer Vorteil für Betreiber der Agrarholzflächen

Die entwickelten Kriterien sollen erst einmal an ausgewählten, bereits vorhandenen Agrarholzflächen getestet werden, bevor das Zertifikat mit der Berliner Zertifizierungsgesellschaft DIN CERTCO weiter entwickelt wird. Betreiber von Agrarholzflächen, die das Zertifikat nutzen wollen, müssen ihre Aktivitäten dokumentieren und von unabhängigen Instituten überprüfen lassen, ähnlich wie dies in der Landwirtschaft beim Biosiegel gehandhabt wird. Ein ökonomischer Vorteil der Forstbetreiber wird erwartet, da Holz auch in Zukunft immer stärker nachgefragt wird und immer mehr Verbraucher sich bei ihrem Einkauf an Fragen der Nachhaltigkeit orientieren, wie auch am anhaltenden Boom des Biomarktes zu sehen ist.

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