Abwrackprämie für Altheizungen

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Alte Heizungsanlage © Tinafortunata, stock.adobe.com
Alte Heizungsanlage © Tinafortunata, stock.adobe.com

Nur eine Option von vielen oder doch ein konkreter Anreiz, Hausbesitzer zum Austausch ihrer Altheizungen zu ermuntern? Die im Jahr 2009 eingeführte Abwrackprämie für Altwagen führte seinerzeit mit Erfolg zu einem Anstieg der Neuwagenkäufe. Jetzt soll eine Abwrackprämie für alte Heizungen dafür sorgen, dass veraltete Heizsysteme aus den deutschen Haushalten verschwinden.

Zu lange Haltbarkeit von Heizungen

Schon im Jahr 2009 forderte die deutsche Zentralheizungswirtschaft (VdZ) eine Einmalprämie, wenn sich Hausbesitzer für ein neues, energieeffizientes Heizsystem entscheiden und ihren alten „Schluckspecht“ verschrotten. Ein großer Teil der Heizungen in Deutschland sind mehr als 20 Jahre alt und nutzen demnach eine veraltete Technik, die zu unnötig hohen Energieverbräuchen führt. Schuld daran dürfte die lange Lebensdauer einer Heizungsanlage sein, solange diese nämlich noch tadellos funktionieren, rückt eine Modernisierung schnell in weite Ferne.

Kritische Stimmen erschweren konkrete Pläne

Ein großes Problem tut sich auch auf, wirft man einen Blick auf die Energiewende, die zwar im Strombereich mit 25 Prozent über dem anvisierten Plan, im Wärmebereich mit nur 10 Prozent aber weit darunter liegt. Eine Option des Abwrackprämienmodells geht daher in Richtung Reglementierung: Beim Austausch des alten Heizungskessels soll es verpflichtend werden, mindestens 10 Prozent des Wärmeenergiebedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken.
Eine Überlegung, die dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) zumindest ein Stück entgegen kommen dürfte, denn die Energieexperten der NABU mokieren, dass zu wenig Anstrengung auf den Ausbau der Erneuerbaren im Wärmebereich gelegt wird.

Mit diesem Modell würden nur alte Ölheizungen gegen moderne Varianten getauscht, nicht aber der Ausbau der Erneuerbaren gefördert. Vom Deutschen Mieterbund werden hingegen Stimmen laut, dass sich durch die Abwrackprämier für Altheizungen die Mieten verteuern könnten, weil die Finanzierung der Prämie über die Öl-und Gashändler geregelt werden soll. Nur eine logische Konsequenz, dass diese die Kosten wiederum auf die Verbraucher umlegen. Und auch aus der Mineralölwirtschaft hagelt es angesichts des Abwrackmodells Kritiken, dass die Abwrackprämie letztendliche nur auf eine Strafsteuer für Gas und Öl hinauslaufe.

Keine Lösung bis zur Bundestagswahl

Die im Gespräch befindliche Abwrackprämie für Altheizungen scheint also nach wie vor in weiter Ferne zu sein. Wie Bundesumweltminister Altmaier betonte, sei eine Abwrackprämie ohnehin nur eine von vielen anderen Optionen, um den Austausch von Altanlagen anzuregen und die jährliche Austauschrate von 3 Prozent zu erhöhen. Der Bericht befinde sich zunächst in der Ressortabstimmung. Dass bis zur Bundestagswahl 2013 ein konkreter Plan ausgearbeitet sein könnte, scheint mehr als unwahrscheinlich zu sein.

Zunächst muss der Bericht die Abstimmung in sämtlichen beteiligten Ressorts passieren. Vor allem das Bauministerium wehrt sich jedoch vehement gegen eine zu starke Reglementierung gegenüber Hausbesitzern. Alleine diese Abstimmung könnte bis zum Ende des Jahres andauern, bevor es überhaupt in die Überlegung der Regierung über eine Novelle des Erneuerbare Energien Wärmegesetzes geht. Danach folgen dann die gängigen Abstimmungen in Bundestag und Bundesrat – eine kaum zu lösende Hürde, geschweige denn, bis zum Wahltermin in diesem September.

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